Anna (Zeichnerin): „Ich habe ein riesiges Bedürfnis nach Schönheit. Wenn ich meine ‚Graphic Novels‘ zeichne, geht es mir darum, eine besondere Schönheit zur Welt zu bringen – durch einen lebendigen Strich, durch die Erzählung einer missglückten Situation, die unheimlich viel Charme ausstrahlt, durch einen schlagfertigen Satz, durch Witz, Wut, Trauer … Nach meinem Bachelor der Philosophie in Frankreich bin ich nach Berlin gezogen. Ich weiß nicht mehr, was mich vor neun Jahren dazu bewogen hatte. Irgendetwas war klar. Das erste Jahr war ich als Erasmus-Studentin ziemlich verunsichert. Ich konnte noch kein Deutsch und mein einziger Beitrag im Philosophie-Seminar war das Erröten, wenn die Lehrkraft es ernsthaft in Erwägung ziehen wollte, mich zu befragen … Ich ahnte nicht, dass ich mich hier niederlassen, ein langes Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee durchstehen und schließlich als Zeichnerin und Autorin arbeiten würde. Ich liebe es, mich auf das Wesentliche – eines Eindrucks oder einer Begegnung – zu konzentrieren, mit den frustrierenden Einschränkungen der Realität zu spielen und daraus Geschichten zu entwickeln. Ich zeichne gern mit reduzierten Mitteln. Ich finde viel Schönheit und Freude in der Vereinfachung. Ich arbeite derzeit an meiner Meisterschülerarbeit: ein Buch, das den Titel „Dialogues“ tragen wird. Es sollen 50 Kurzgeschichten mit Gesprächen aus dem Leben werden – hoffentlich frisch, witzig und tiefgründig.“
Polida !
Mein lieber Herr Gesangsverein 🙂