„Jeder Mensch ist ein Unikat. Mode ist für mich ein Ausdruck von Individualität, Einmaligkeit, Authentizität. Es ist nicht wichtig, was ich trage, sondern wie ich es trage – die Ausstrahlung, die Persönlichkeit macht erst einen guten Stil aus. Die Mode war schon immer meine Leidenschaft, aber ich habe mich früher nicht wirklich getraut, Modedesignerin zu werden, da ich die harten Aufnahmeprüfungen scheute, darum wurde ich erst einmal Kunsthistorikerin, Kulturmanagerin, Kuratorin. Ich liebe die Mode-Ikone Iris Apfel: sie hat mich zu meinem Mode- und Kunst-Laden in Berlin-Mitte inspiriert. Ich nenne ihn den Zufallsladen, weil hier Unwahrscheinliches passiert. Menschliche Begegnungen, aber auch Spielereien auf allen kreativen Ebenen nach dem Zufallsprinzip. Seit kurzem lebe ich meinen alten Kindheitstraum – Modedesignerin zu werden – aus. Mein Herz schlägt für extravagante, künstlerische Mode. Diese betrachte ich als Kunst mit einer unverwechselbaren Aura und Geschichte sowie einer enormen Transformationskraft. Das Tragen meiner Mode verkörpert eine lebensbejahende Haltung und ein authentisches, ganz persönliches Selbst-Statement. Ganz wenige Berliner haben einen richtig guten Stil, finde ich. Hier ist Vieles oft sehr aufgesetzt und übertrieben – entweder Hipsterschick oder Vintage-Trash. Stattdessen wünsche ich mir eine gepflegte, avantgardistische, intellektuelle Elite, vor allem bei jungen Menschen. Ich kam, wie viele, nach Berlin, um mich selbst kreativ zu entfalten, aber ohne großen Plan und vor allem ohne jegliche finanzielle Absicherung. Hier ist alles möglich und machbar! Trotzdem will ich in Berlin nicht alt werden, hier fehlt mir einfach die Ruhe, die Bodenständigkeit, Verbindlichkeit und Kontinuität.“
Wow!