Christian (links) und Kamil (rechts) sind Handwerksgesellen auf der Wanderschaft oder Walz. Die Tradition der Walz besteht in Deutschland schon seit dem Spätmittelalter. Gesellen wandern bzw. reisen nach dem Abschluss ihrer Lehre drei Jahre und einen Tag durch ihr Heimatland und auch andere Staaten, um in verschiedenen Handwerksbetrieben Praxiserfahrung zu sammeln und danach ihre Meisterprüfung ablegen zu können. Christian ist Zimmermann und Kamil gelernter Fliesenleger. Nach ihrem Aufenthalt in Berlin wollen sie nach Südafrika weiterreisen.
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Michelle, Friedrichshain (Simon-Dach-Straße)
Selina, Friedrichshain
„Ich bin vor Kurzem nach Berlin gezogen und stehe noch ganz am Anfang meiner Expedition durch die Großstadt. Für mich lebt ein Viertel – genau wie ein Outfit – von seinen Accessoires. Café-Tische und Blumenauslagen auf den Gehwegen, stuckverzierte Häuser in verschiedenen Farben, ein duftender Markt und liebevoll gestaltete Schaufenster verleihen den Straßen ihre Persönlichkeit. Wie die Mode verändern sie sich je nach Jahreszeit und doch gibt es Konstanten, nicht anders als die ausgebeulte Lieblingstasche, das Freundschaftsarmband oder ein Familienerbstück. Liebe zum Detail macht das Besondere aus.“
Linda, Berlin-Mitte
„Ich habe meine Kindheit in Ost-Berlin verbracht und es hat mich immer frustriert, dass es so wenig Kleiderauswahl gab. Es nervte mich extrem, Kinder mit genau denselben Sachen zu sehen, wie ich sie hatte. Nach dem Abi zog es mich nach Paris, wo ich meinen Kleidungsstil gefunden habe: klassisch und viel Blau. Ich folge keinem typischen Modestil, sondern bleibe mir immer selbst treu und weiß genau, was mir steht. So kommt es auch, dass ich meine Kleidung über viele Jahre hinweg tragen kann, denn der klassische Stil kommt nie aus der Mode. Das Kleid und die Tasche auf dem Foto habe ich in Paris gekauft, es war Liebe auf den ersten Blick – genau wie beim ersten Mal als ich vor dem Eiffelturm stand.“
Tanja, Berlin-Mitte (Kastanienallee)
„Ich bin Journalistin aus Moskau und mein Mantel, den ich so gerne mag, kommt aus der britischen Stadt Rye, East Sussex. Die mittelalterliche Schmuggler-Stadt hat eine abenteuerliche Geschichte. Interessant ist aber auch, dass in der russischen Sprache das Wort „Rye“ Paradies bedeutet. Also noch einmal: Ich bin Journalistin aus Moskau in meinem grünen Mantel aus dem Paradies.“
Katharina, Berlin-Mitte
Marija am Spreeufer
„Ich liebe Berlin und bin immer wieder erstaunt, wie viele unterschiedlich schöne Ecken es hier gibt. Berlin ist wie ein Chamäleon, immer wieder anders. Jeder Stadtbezirk hat sein eigenes Flair! Das ist das Besondere und Einzigartige an Berlin. Genau das ist auch das Faszinierende an Mode. Sie ist ein ganz wunderbares Instrument, sich täglich zu verwandeln und zum Ausdruck zu bringen, wie man sich gerade fühlt: elegant, sportlich, rockig …! Hauptsache man ist und fühlt sich schick! Ich trage besonders gerne schöne Kleider und bin stets aufs Neue beeindruckt, wie unterschiedlich man diese kombinieren kann: mit High Heels, Ballerinas, Turnschuhen oder Stiefeln. Je nach Schuh ist man ein anderer Mensch, ein Chamäleon eben!“
Ilira, Berlin-Mitte
Ilira lief mir im Juli auf der Linienstraße über den Weg. Sie erzählte mir, dass sie gerade dabei sei, eine Karriere als Pop-Sängerin zu starten. Jetzt ist sie schon in der deutschen Hitparade. So schnell kann’s gehen! Sie ist nicht die erste, die nach Fotoaufnahmen mit mir richtig durchstartete. Vielleicht hat meine Kamera magische Kräfte?!
Doreen, Prenzlauer Berg (Arnimplatz)
„Bei der Wahl meiner Kleidung achte ich meistens auf Farben und Schnitte, die mit meinem Typ harmonieren. Im Winter stricke ich gerne und trage auch meine eigenen Schals und Mützen. In Bezug auf Mode gefällt mir an Berlin, dass man quasi tragen kann, was man möchte. Hier ist alles sehr entspannt. Vielleicht fehlt hin und wieder der gewisse Chic.“
Lisa-Marie, Friedenau
„Urspünglich stamme ich aus Bamberg. Seit 2012 bin ich in Berlin. Von hier aus arbeite ich als freie Bühnenplastikerin, Kostüm- und Maskenbildnerin für Theater- und Filmproduktionen in ganz Deutschland. Auch außerberuflich versuche ich mich kreativ zu betätigen. Hin und wieder schneidere ich selbst einige Petticoat-Kleider. Ich war schon immer ein großer Pin-Up-Fan und deshalb gefällt mir die Rockabilly-Mode der 50er und 60er Jahre.“